Vergangenes Wochenende stand der Davis Cup in Frankfurt an und ich freute mich wirklich sehr auf die Spiele. Im Vorfeld war seitens des DTB mehr oder minder leise die Hoffnung auf einen Sieg gegen Belgien da. Und als dann auch noch feststand, dass Belgiens Nummer eins David Goffin nicht antreten würde, wurde diese Hoffnung noch geschürt. Immerhin hatten wir ja mit Kohlschreiber und den Zverev-Brüdern einiges dagegen zu setzen.
Doch weit gefehlt. Philipp Kohlschreiber, aktuell in der Welt um die 30 geführt, verlor am Freitag gegen den unter den ersten 90 der Welt geführten Steve Darcis. Während ich von Darcis begeistert war - er gab keinen Ball verloren, kämpfte bis zum Umfallen - hatte ich bei Kohlschreiber einmal mehr den Eindruck, dass er etwas lustlos an die Sache Davis Cup heranging. Ich kann ihm unrecht tun, aber seine Außendarstellung brachte es nicht nur bei mir so herüber.
Der Samstag war dann eine totale Katastrophe. Die Zverev-Brüder überboten sich an Fehlern, an der nötigen Einstellung und verloren als logische Konsequenz das Doppel.
Der Sonntag war dann nur noch Makulatur.
Ich muss Boris Becker zustimmen, wenn er davor warnte, Alex Zverev als Heilsbringer auszurufen. Das ist er wahrlich nicht und er muss noch viel lernen. Nicht nur auf dem Tennisplatz.
Ich bin gespannt, wie es nun weitergehen wird.
Auch in der Fraport-Arena warteten zu allem Überfluss noch einige Überraschungen. Eine kleine Flasche Wasser kostete mit Pfand 5 Euro. Der Deckel der Flasche wurde abgeschraubt. Nicht nur, dass dies für den Nutzer schwer zu handeln war, auch hygienisch ein Unding. Begründung dieser Maßnahme: Vorschrift in der Halle, da beim Basketball die Fans mit den kleinen Deckeln werfen. Selten habe ich so einen Quatsch gehört. Hier stand ich einmal mehr nicht alleine mit meiner Meinung. Aber auch das passte ins Bild. Und dass der deutsche Fanblock dann noch angeblich mit „Vitamin B“ angereichert wurde, damit er am Samstag (nachdem am Sonntag gar nichts seitens der Fans zu hören war) seine Spieler anfeuerte, macht den Bock nicht mehr fett.