Der siebenmalige Grand-Slam-Sieger John McEnroe zeigte sich die Tage überrascht, dass es Angelique Kerber an die Spitze der Weltrangliste geschafft hat. Er meinte, dass sie sich dort nicht so lange halten wird.
Einige seiner Kollegen, wie Chris Evert oder Boris Becker, konterten natürlich postwendend und übten Kritik an seiner Aussage. Es ehrt diese Kollegen, dass sie sich für unsere Nummer eins stark machen und - um Gottes Willen - ich finde, was Angelique Kerber letztes Jahr geleistet hat, war der helle Wahnsinn. Aber ist sie wirklich eine Nummer eins? Hat sie einen einzigen Winnerschlag? Ist sie nicht mehr als „nur“ eine gute Verteidigerin? Und - hat Mc Enroe nicht ein bisschen Recht?
Fakt ist, dass sie bei den diesjährigen Australien Open im Achtelfinale sang- und klanglos mit 2:6, 3:6 ausgeschieden ist. Die Nummer eins der Welt scheitert an der Nummer 35 der Welt, Coco Vandeweghe. Das ist nicht das Problem, das kommt immer mal wieder vor. Aber 2:6, 3:6? Da hätte ich persönlich auch etwas anderes  und vor allem mehr von Kerber erwartet.