Mit großen Vorschußlorbeeren und mit dem Ziel der Titelverteidigung reiste das deutsche Handball Nationalteam mit dem neuen Bundestrainer Christian Prokop nach Kroatien. Was blieb war am Ende Platz neun und damit ein böses Erwachen. Die bittere 27:31-Niederlage gegen Spanien hat tiefe Spuren hinterlassen. Doch nicht nur diese Begegnung. Auch zuvor wirkte der Titelverteidiger keinesfalls souverän. Im Gegenteil. Es sah in allen Spielen so aus, als ob die Mannschaft noch nie eine Trainingseinheit zusammen absolviert hätte. Es fehlte eine Linie, eine Struktur und, meiner Meinung nach, waren zu viele Akteure im Team, die da wirklich noch nicht hingehören. Trainer Prokop wirkte hoffnungslos überfordert und am Ende gab es lange Gesichter.
Wie zu hören war, hat sich die Mannschaft zusammen gesetzt und die Ereignisse aufgearbeitet. Dies war auch wichtig, denn innerhalb von zwölf Monaten bei zwei Großereignissen zu versagen, ist wirklich schlimm. Gefragt ist aber nicht nur die Mannschaft. Auch die Verantwortlichen sollten sich an der Nase zoppeln und ihren Worten Taten folgen lassen.